Ängste und Panik

Nicht abstürzen - Eine ausgestreckte Hand hilft bei Ängsten und Panik

Was sind Angsterkrankungen bzw. Angststörungen?

Angsterkrankungen haben unterschiedliche Ausprägungen.

Es gibt keinen Menschen, der frei von Angst ist. Angst rettet uns ständig das Leben, wenn wir auf der Straße nach rechts und links schauen, uns im Auto anschnallen, uns auf einem steilen Weg am Geländer festhalten, bei einer Lungenentzündung Antibiotika schlucken, bei Sturm nicht aus dem Haus gehen oder nachts die Haustür abschließen. Ohne dass es uns immer bewusst ist, führt uns Angst durch die Gefahren des Lebens.

Eine unbehandelte Angststörung kann sich immer mehr verselbstständigen. Es kommt zur „Angst vor der Angst“ (Erwartungsangst), und Angst auslösende Orte und Situationen werden vermieden. Als Folge ziehen sich die Betroffenen immer mehr aus dem Leben zurück. Neben den Ängsten und den damit einhergehenden körperlichen Symptomen leiden sie unter einem mangelnden Vertrauen in die eigene Stärke und unter dem Gefühl des Ausgeliefertseins. Die Patienten quälen sich außerdem häufig mit Ein- und Durchschlafstörungen und haben aufgrund der Auswirkungen ihrer Krankheit oft Probleme in der Partnerschaft oder der Familie sowie im Berufsleben. Manchmal wird als falsch verstandener „Selbstbehandlungsversuch“ Alkohol konsumiert, da er kurzfristig die Angst lindern kann. Eine Gefahr liegt auch im Dauergebrauch von Beruhigungsmitteln wie den Benzodiazepinen, die nur für den kurzfristigen Einsatz geeignet sind.

Bei der Panikstörung leidet man unter wiederkehrenden schweren Angstanfällen mit heftigen körperlichen und psychischen Symptomen wie:

  • Atemnot
  • Benommenheit
  • Gefühl der Unsicherheit, Gefühl in Ohnmacht zu fallen, weiche Knie, Schwindel
  • Herzklopfen oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Zittern oder Beben
  • Schwitzen 
  • Erstickungsgefühle, Engegefühl im Hals
  • Übelkeit, Bauchbeschwerden
  • Entfremdungsgefühle (Gefühle der Unwirklichkeit, Gefühle, nicht da zu sein)
  • Hitzewallungen oder Kälteschauer
  • Schmerzen, Druck oder Enge in der Brust
  • Furcht, zu sterben
  • Angst, die Kontrolle zu verlieren
  • Angst, wahnsinnig zu werden
  • Taubheits- oder Kribbelgefühle

Eine Attacke kann wenige Minuten und im Extremfall einige Stunden anhalten – die meisten Panikattacken dauern jedoch nicht länger als 30 Minuten. Die Häufigkeit der Attacken kann zwischen mehrfach täglich bis monatlich schwanken. Die Patienten leben manchmal in ständiger Angst vor der nächsten Attacke. Nicht selten stellen sie sich in der Notfallambulanz eines Krankenhauses vor oder gehen oft von Arzt zu Arzt, weil sie das Vorliegen einer lebensbedrohlichen Erkrankung, wie zum Beispiel eines Herzinfarkts befürchten.

Panikattacken können völlig überraschend entstehen, zum Beispiel, während man sich in Ruhe vor dem Fernseher befindet. Sie können aber auch in bestimmten Situationen ausgelöst werden.

In schweren Fällen können die Betroffenen ihr sicheres gewohntes Umfeld kaum noch allein verlassen und sind an das Haus gebunden.

Sie können das Auftreten Ihrer Angst mit deren Auswirkungen weder selbst kontrollieren, noch kann sie durch rationale Erklärungen anderer beseitigt werden? Sie vermeiden zunehmend Situationen die die Angst auslösen? Fühlen Sie sich in verschiedenen Lebensbereichen wie Familie, Partnerschaft oder Beruf eingeschränkt?

Angststörungen sind gut zu behandeln. Sie können diese Lebensphase vielleicht nicht selbst bewältigen. Haben Sie Mut und nehmen Sie meine Hilfe in Anspruch.